2. Spieltag Sachsenliga

Zuschauer: 140

FV Eintracht Niesky

1 – 2

Spielereignisse

(1-1)

(24.) 0 : 1 – Steve Borczyk

(35.) 1 : 1 – Luca Pluta  

(53.) 1 : 2 – Alexander Schidun

 

 

SV Einheit Kamenz

Spielereignisse

(1-1)

(24.) 0 : 1 – Steve Borczyk

(35.) 1 : 1 – Luca Pluta  

(53.) 1 : 2 – Alexander Schidun

 

 

 

SV Einheit Kamenz

Aufstellung

Niesky

Engelmann, Ritter, Geduhn, F. Zieschang, Richter (ab 46. B. Zieschang), Wilker (75. Kleschatzky), Schneider, Berg, Müller, Jejkal (68. Löper), Meier

Kamenz

Kamenz: Kopittka, Wocko, Barnickel, Schumacher, Borczyk, Pereira Rodrigues, Rettig, Gröschke, Häfner, Schiduhn, Pohling

Schiedsrichter

Schiedsrichter: Martin Gläser (Dresden) SRA 1: Marco Schimanski SRA 2: Kevin Britschka
Bericht: Jörg Höhne

Spielbericht

Niesky belohnt sich nicht, Kamenz gnadenlos effektiv!

21.08.2021

Nach über neun Monaten bestritt die Nieskyer Landesligaelf am vergangenen Samstag in Markkleeberg wieder ein Punktspiel. Das letzte vor der Unterbrechung der Saison 2020/2021, die später wie die Vorsaison wegen der Corona – Pandemie abgebrochen wurde, verloren die Eintrachtjungs am 31.10.2020 in Weißwasser gegen die SG Handwerk Rabenstein mit 2 : 3. Mit einem 4 : 3 Auswärtssieg kehrten die Jungs um Eintrachttrainer Paul Seifert aus Markkleeberg zurück. Ein ganz wichtiger Sieg angesichts der bevorstehenden Mammutsaison mit 20 Mannschaften und im extremsten Fall 8 Absteigern! Auch wenn die Landesliga durch den Aufstieg von Budissa Bautzen in die Oberliga und den Rückzug von Neustadt/Spree um 2 Teams geschrumpft ist, wären für Hin- und Rückspiel noch immer 38 Spieltage nötig, ein Unding im Amateurbereich. Daher entschied sich der Sächsische Fussballverband, wie in der Vorsaison, eine einfache Hinrunde auszutragen und danach das Feld in eine Aufstiegs- und eine Abstiegsstaffel zu teilen. Dabei spielen die ersten 10 Mannschaften in einer weiteren Einfachrunde den Meister aus. Die Teams auf den Plätzen 11 bis 20, ebenfalls in einer Einfachrunde, mindestens 6 Absteiger. Die Punkte aus der Hinrunde werden in die Rückrunde mitgenommen. Auf Grund dieser Konstellation wird jede Mannschaft versuchen, auf den ersten 10 Plätzen nach der Hinrunde zu landen und dementsprechend vom 1. Spieltag an möglichst viele Punkte zu sammeln.
Nach einem Umbruch bei der Nieskyer Eintracht mit 8 Abgängen von wichtigen Spielern und der Integration von gleich 8 A-Jugendspielern aus unserem Verein wird es für Eintrachttrainer Paul Seifert und seine Jungs noch schwerer in der aktuellen Saison. Die Vorbereitung verlief holprig und in der ersten Runde im Sachsenpokal kassierte die Mannschaft beim Ligakonkurrenten VfL Pirna-Copitz eine 1 : 7 – Klatsche. Um so wichtiger war der 4 : 3 – Sieg zum Auftakt in die neue Saison. Es war ein Sieg des Willens der sehr jungen Mannschaft.
Im ersten Heimspiel der Saison empfingen die Nieskyer gleich einen Meisterschaftsanwärter, den Meister der Saison 2019/20, den SV Einheit Kamenz. Die Lessingstädter hatten sich vor Saisonbeginn nochmals verstärkt, spielten eine gute Vorbereitung und siegten in der 1. Runde im Sachsenpokal beim Großenhainer FV mit 3 : 2. Umso überraschender war ihre 1 : 3 – Heimniederlage am ersten Spieltag gegen die SG Striesen. Mit entsprechend Wut im Bauch wollten sie diesen Fauxpas in Niesky ausbügeln. Es sollte eine spannende Partie werden.
Die Gäste aus Kamenz begannen
Die Gäste aus Kamenz begannen erstaunlich reserviert, die Eintrachtjungs dagegen sehr couragiert. Der Pass von Neuzugang Patrick Meier (FC An der Fahner Höhe) war ein wenig zu lang (2.). Kurz darauf flankte Jonathan Schneider in den Kamenzer Strafraum, Aron Ritter wurde von seinem Gegenspieler am Abschluss gehindert. Im Gegenzug tauchten die Lessingstädter über die linke Außenbahn spielend vor dem Eintrachttor auf, Miguel Pereira Rodrigues passte quer auf Steve Borczyk dessen Schuss am Nieskyer Tor vorbei ging. In der 6. Minute drang Leon Jejkal in den Kamenzer Strafraum ein, seinen Schuss konnte Gästetorwart Florian Kopittke zur Ecke klären. Auf der Gegenseite kochte Patrick Meier den erfahrenen Lessingstädter Christoph Retting eiskalt ab (8.). Der Kamenzer Freistoss kurz darauf war ein Geschenk des Unparteiischen Martin Gläser, der auf die Schauspieleinlage von Miguel Pereira Rodrigues hereinfiel. Doch der Schuss prallte von der Nieskyer Mauer ab und Eintrachttorwart Paul Engelmann machte den Ball dann fest (10.). Von Minute zu Minute kamen die Lessingstädter dann besser ins Spiel und erhöhten den Druck auf die Gastgeber. So klärte Eintrachtkapitän Sebastian Berg (Neuzugang vom FCO Neugersdorf) gegen Miguel Pereira Rodrigues (12.), der eine Minute später den Pass auf ihn im Strafraum verpasste. Auch der Schuss vom Kamenzer Steve Borczyk nach einer Ecke ging am Kasten der Hausherren vorbei (19.). Wie aus dem Nichts fiel dann in der 24. Minute das 0 : 1. Ein an sich harmloser Angriff der Lessingstädter über die linke Seite wurde quer auf Steve Borczyk gespielt, der ca. 3 Meter im Abseits stehend den Ball rechts unten im Nieskyer Tor versenkte. Hier waren sowohl Schieds- als auch Linienrichter keineswegs auf der Höhe des Geschehens. Letzterer unterhielt sich zu diesem Zeitpunkt an der Mittellinie mit dem Kamenzer Trainer. Kurz darauf verletzte sich Aron Ritter. Für ihn kam Luca Darius Pluta in die Partie. Eintrachttorwart Paul Engelmann musste in der 26. und 27. Minute die Bälle von Toni Barnickel bzw. Franz Häfner zur Ecke klären. Die Schlussviertelstunde der 1. Halbzeit gehörte den Jungs von Eintrachttrainer Paul Seifert. Erst passte Sebastian Richter klasse auf Leon Jejkal, dessen Abschluss Gästetorwart Florian Kopittke zur Ecke lenken konnte (30.). Dann erneut das Duell Leon gegen Florian, das wieder der Kamenzer Torwart für sich entschied (31.). Die Hausherren kämpften um jeden Ball. So konnten sie beim Spielaufbau der Kamenzer das Leder erobern und brachten es schnell vor deren Kasten, leider war der Winkel für Jonathan Schneider zu spitz, doch er passte auf Sebastian Richter zurück, dessen Abschluss knapp am Tor vorbei zischte (32.). Beim nächsten Nieskyer Angriff wurde Wilhelm Wilker in letzter Sekunde von Joseph Gröschke am Abschluss gehindert (34.). Doch dann war es soweit. Mit einem langen Bein spielte Luca Darius Pluta den Ball unter dem Gästetorwart hindurch zum vielumjubelten Ausgleich (35.). Und die Eintrachtjungs waren nun heiß. Vom Wiederanpfiff weg der nächste Angriff. Wilhelm Wilker zog aus spitzem Winkel ab, Florian Kopittke im Kamenzer Tor reagierte klasse und parierte den Ball mit einer tollen Fußabwehr. Die Lessingsstädter wirkten in dieser Phase der Partie nervös. Nach einem Freistoss der Nieskyer hatten sie gleich mehrere Chancen zum 2 : 1, doch die Gäste bekamen immer wieder ein Bein dazwischen und konnten den Ball abwehren. Letztendlich klärte Gästetorwart Florian Kopittke die Situation gegen Eintrachtkapitän Sebastian Berg, allerdings mit einer völlig unnötigen Kung Fu – Einlage für die er nicht einmal eine Karte erhielt (39.). Beim nächsten Nieskyer Freistoss von Patrick Meier kam Fritz Geduhn nicht richtig hinter den Ball, der daraufhin am Tor vorbei segelte (42.). So ging es mit einem 1 : 1 in die Halbzeitpause.
Zu Begin der zweiten Halbzeit brachte Eintrachttrainer Paul Seifert Billy Zieschang für Sebastian Richter. Die Partie ging zunächst zwischen den Strafräumen weiter, wobei die Nieskyer mehr für das Spiel taten. So eroberte Florian Zieschang mit schönem Einsatz den Ball gegen einen völlig überraschten Kamenzer Kapitän Alexander Schiduhn in dessen eigener Hälfte (50.). Dann ein Missverständnis kurz vor dem Nieskyer Strafraum zwischen Eintrachttorwart Paul Engelmann und seinen Vorderleuten. Gästespieler Toni Barnickel kam an den Ball, wurde aber gestört und fiel. Der Unparteiische Martin Gläser fiel hier nicht auf das lautstarke Fordern eines Freistosses herein (51.). Allerdings gab er beim laufenden Nieskyer Gegenzug dem schon verwarnten Kamenzer Christoph Rettig auch keine Karte. Die wäre völlig verdient gewesen, nachdem er Eintrachtkapitän Sebastian Berg ohne Chance auf den Ball von den Beinen geholt hatte (52.). Leider ging der fällige Freistoss weit am Kamenzer Tor vorbei. Im Gegenzug schenkte der Unparteiische den Lessingstädtern erneut einen zweifelhaften Freistoss. Nach deren Ausführung köpfte Alexander Schiduhn unbedrängt am kurzen Pfosten zum 1 : 2 ein (54.). Ein völlig unnötiges und vermeidbares Gegentor. Die Eintrachtjungs waren zu diesem Zeitpunkt besser im Spiel. In der Folgezeit kämpften die Nieskyer weiter um den zweiten Treffer. Den verhinderte ein ums andere Mal Gästetorwart Florian Kopittke mit klasse Paraden gegen Leon Jejkal (59.), Pascal Löper (69.), Fritz Geduhn (70.) und Niklas Gavin Kleschatzky (79., 81.). Auf der Gegenseite klärten Jonathan Schneider vor Patrick Wocko (62.), Paul Engelmann und Fritz Geduhn gegen Joseph Gröschke (62., 85.). Auch die 3 Eckbälle der Kamenzer in der 6 minütigen Nachspielzeit brachten nichts mehr ein.
So blieb es bei der unglücklichen und unnötigen 1 : 2 – Heimniederlage der Nieskyer gegen Kamenz. Der Meisterschaftsmitfavorit agierte über weite Strecken der Partie äußerst zurückhaltend, aber gnadenlos effektiv. Den Eintrachtjungs um Trainer Paul Seifert kann man kaum etwas vorwerfen, einzig ihre Chancenverwertung war nicht effektiv genug. Ihr Einsatz, ihre Laufbereitschaft, ihr Kampfgeist stimmten. In einigen Spielsituationen fehlte ihnen das Quentchen Glück, das am Ende über Sieg oder Niederlage entscheidet. Auch hatte der Unparteiische heute nicht seinen besten Tag. Eine klare Linie ließ er im Spiel vermissen, und einige Entscheidungen traf er zu Ungunsten der Eintracht. Außerdem hatte Gästetorwart Florian Kopittke eine Sahnetag und rettete mit sehenswerten Paraden seiner Mannschaft den Sieg. Vor der Partie wären Viele mit einer knappen Niederlage gegen den Meisterschaftsmitfavoriten zufrieden gewesen. Nach dem Spielverlauf war aber mehr für die Nieskyer drin. Verstecken müssen sich die Jungs um Eintrachttrainer Paul Seifert in der Liga nicht. Er wird sicher die richtigen Schlüsse aus der Partie ziehen und seine Jungs auf das Auswärtsspiel in Marienberg vorbereiten. In der Vorsaison waren die Marienberger auf der Jahnsportstätte ein unbequemer Gegner, den die Eintrachtjungs aber mit 2 : 0 bezwingen konnten.

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